Dank der niedrigen Hypothekenzinsen der Europäischen Zentralbank werden Immobilien in Deutschland immer beliebter. Grundstücke, Wohnungen und Häuser für 200 bis 210 Milliarden Euro dürften 2015 den Besitzer gewechselt haben. Dies ergibt sich aus Schätzungen der amtlichen Gutachterausschüsse. Dort werden bundesweite zahlen seit 2007 erhoben. Im Jahr 2015 ist erstmalig die 200-Milliarden-Euro-Marke geknackt worden, so der Geschäftsstellenleiter des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse, Peter Ache. Es sei damit zu rechnen, dass diese Summe 2016 weiter steigt. Der Trend der steigenden Zahlen zeigt sich seit 2010. Es wird jedoch gewarnt, dass es sich nicht für jeden rechnet, jetzt zu kaufen. Gerade im Hochpreissegment sollte man abwarten. Die Gefahr einer Immobilienblase sehen die Ausschüsse zumindest noch nicht, einen weiteren Anstieg der Preise beurteilen sie jedoch skeptisch. Was passiert, wenn die Zinsen ansteigen? Behalten die Immobilien dann ihren Wert?
Auch im ländlichen Raum steigen die Preise
Der Arbeitskreis gewinnt seine Erkenntnisse aus den Kaufverträgen. Zu den teuren Städten zählen demnach weiter Düsseldorf, Leipzig, München, Frankfurt, Hamburg und Berlin. Hieraus resultiert, dass auch im Umland dieser Städte die Preise steigen. So sind Immobilien etwa in Augsburg deutlich teurer geworden. Auch in den ländlichen Gebieten ziehen die Preise an. Die Interessenten finden in den Städten nichts mehr, so die Experten.
Sogar Ackerland hat sich im vergangenen Jahr verteuert. Mancherorts ist es kaum günstiger als Gewerbeland. Viele Bauern setzt das enorm unter Druck, weil die Pachten entsprechend steigen.