Eigenverbrauch wird zunehmend lukrativer
Im Zuge stetig sinkender Solar- vergütung stellt sich für Eigenheimbesitzer die Frage, ob es sich derzeit noch lohnt, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu installieren. Die Antwort hängt von der beabsichtigten Nutzung ab. Während die (Voll-)Einspeisung ins Stromnetz kaum noch Rendite bringt, wird der Eigenverbrauch angesichts steigender Strompreise zunehmend lukrativer.
Die Einspeisevergütung für selbst produzierten und in das öffentliche Netz eingespeisten Strom ist seit April 2012 kontinuierlich gesunken. Derzeit liegt sie bei lediglich 12,20 Cent pro Kilowattstunde (kWh) für Dachanlagen mit zehn Kilowatt peak (kWp), was der Größenordnung von Ein- oder Zweifamilienhäusern entspricht.
Das macht den Stromverkauf wenig lukrativ, denn ein kWh Strom zu erzeugen, kostet je nach Sonneneinstrahlung zehn bis 14 Cent pro kWh. * Anders als in den Vorjahren, als die Einspeisevergütungssätze noch bei 30 Cent pro Kilowattstunde lagen, während die Preise für Solaranlagen fielen, ist die Volleinspeisung von Solarstrom also kein Selbstläufer mehr. Weitau s attraktiver hingegen ist der Eigenverbrauch: Derzeit liegt der Netzstrompreis bei 26 Cent. Wer seinen Strom selbst verbraucht, kann im Vergleich zum Netzstrombezug über 13 Cent pro Kilowattstunde sparen. Die neue Faustregel lautet also: Je größer der Eigenverbrauchsanteil, desto höher die Rendite. Zwar hat der Gesetzgeber im August 2014 eine Abgabe für selbst erzeugten Strom eingeführt, doch Neuanlagen für Eigenheime bis zehn kWp Leistung (das entspricht 80 bis 100 Quadratmeter bebauter Dachfläche) sind davon ausgenommen.
Zusätzliche Anschaffungen nötig
Der Haken an der Sache: Um möglichst viel des erzeugten Solarstroms selbst verbrauchen zu können, sind zusätzliche Investitionen in Stromspeicher nötig, denn nur durch Zwischenspeichern ist es möglich, den selbst erzeugten Strom bedarfsgerecht abzurufen. Um den Verbrauch zu optimieren, empfiehlt sich außerdem eine intelligente Haussteuerung (Smart Home). Diese Anschaffungen verteuern die selbst erzeugte und -verbrauchte Kilowattstunde Solarstrom natürlich.
Fazit: Unterm Strich sind sich die Experten einig, dass sich die Investition in eine Photovoltaikanlage nach wie vor lohnt, insofern man eine gute Mischung aus Eigenverbrauch und Einspeisung findet. Die nach wie vor relativ hohen Preise für Stromspeicher und Haussteuerungen schmälern allerdings die Rentabilität.
Unser Rat: Egal zu welchem Zweck Sie eine Photovoltaikanlage bauen wollen, lassen Sie sich die Wirtschaftlichkeit von einem Fachmann errechnen!
Förderung für Solarstromspeicher
Seit 1. Mai 2013 werden Photovoltaikanlagen mit Solarstromspeicher vom Staat finanziell unterstützt. Wenn Sie Ihren neuen Solarstromspeicher über einen Kredit finanzieren wollen, können Sie einen Teil der Anschaffungskos ten sparen (Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW – Programm 275 „Speicher“) Einen Zuschuss gewährt die KfW für alle Heimspeicher, die zusammen mit einer neuen Photovoltaik-Anlage angeschafft oder nachgerüstet werden. Die KfW Förderung läuft 2018 aus. Bis 30. Juni beträgt der Anteil an förderfähigen Kosten noch 13 Prozent, von 1. Juni bis 31. Dezember sind es nur noch zehn Prozent. Nähere Informationen zur Förderung gibt es unter www.kfw.de.
* Dieser Wert beruht auf einer Berechnung des Fraun- hofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE der sog. Stromgestehungskosten. Das ist der Preis, zu dem eine Kilowattstunde Strom über die gesamte Laufzeit von 20 Jahren gezahlter Einspeisevergütung erzeugt werden kann.
Quellen: solaranlagen-portal.de, solaranlagen-portal. com, photovoltaiksolarstrom.com, photovoltaik-web.de, kfw.de, bundesnetzagentur.de
P.S. Ein ganz heißer Tipp: Um Solarstrom noch effizienter umzusetzen, lohnt es sich absolut sich über das System von Energie für Gebäude zu informieren. Mit seinem innovativen System hat die Firma „Energie für Gebäude – Sandler“ schon mehrere Preise gewonnen.
Und wer hat die Solaranlage erfunden? Eine Frau, nämlich Maria Telke.